Motivational Interviewing ist eine Form der Gesprächstherapie, die auch in der Physiotherapie an Bedeutung gewinnt. Sie hat ihren Ursprung in der Suchttherapie und wurde in den letzten 40 Jahren von den beiden Psychologen William R. Miller und Stephen Rollnik erforscht und entwickelt.
Grundlage des MI ist, das Menschen die sich verändern möchten, sich häufig in einem Stadium der Ambivalenz befinden, in dem sie eigentlich schon die Argumente für beide Richtungen parat haben. „Ich sollte für meine Gesundheit aufhören zu rauchen, aber es gibt mir Entspannung“ oder „Ich sollte Trainieren um meine Schmerzen zu verbessern, aber nach der Arbeit bin ich immer zu müde“.
Als Therapeuten machen wir häufig den Fehler zu denken, dass wir unseren Klienten nur die richtigen Argumente liefern müssen, damit sie sich ändern. Formulieren wir die Argumente FÜR Veränderung selbst, löst das im Klienten eine gegensätzlichen Reaktion aus. Innerlich antwortet er mit „ja, aber…“ und formuliert in sich die GEGENargumente, wodurch er eher demotiviert wird (oppositional conversation pattern).
Die Grundlage des MI ist daher, den Klienten selbst sprechen zu lassen und seine Argumente für Veränderung selbst zu erkunden und zu formulieren (Change Talk). Rund um diese Grundidee schlägt das MI viele Strategien vor, die in diesem Post kurz zusammengefasst sind.